Kurzinhalt
In einer Zeit zunehmender Verunsicherung sieht der 19-jährige Karl Koch die Welt um sich herum in Unordnung. Karls Begabung, sich in globale Datennetze einzulinken, und sein unerschütterlicher Glaube an die Gerechtigkeit treiben ihn in die Arme des KGB. Abhängig von Pillen und Koks leidet er zunehmend unter Wahnvorstellungen. Die Mächte des Bösen scheinen schon weltweit vernetzt, während Karl und seine Freunde noch an der Langsamkeit ihrer Heimcomputer verzweifeln. Die Grenzen zwischen Tag und Nacht verschwimmen. Karl verliert auf seiner tragischen Odyssee die Kontrolle über sein Leben. Als das Vertrauen zu David, seinem besten Freund, zerbricht, ist Karl auf sich allein gestellt.
Handlung
Deutschland in den 1980er Jahren, Anti-Atomkraft und Friedensbewegungen, Ende des Kalten Krieges. Hauptfigur ist Karl Koch (August Diehl), ein 19 Jahre alter, junger Mann, der sich für Computer interessiert. Seit seiner Kindheit ist er fasziniert von der Illuminatus!-Trilogie. Überall sieht er Zeichen (wie die dem Film namensgebende Zahl 23) für Verschwörungen in Politik und Wirtschaft. Als Karls Vater, ein konservativer Hannoveraner Zeitungsredakteur, an einem Gehirntumor stirbt, erbt Karl ein Sparbuch mit Einlagen i. H. v. 50.000 Mark. Karl mietet davon eine Wohnung, lädt alle möglichen Leute zu Partys ein und kauft schließlich einen Commodore-PC.
Als faszinierter Illuminatus-Leser ist er natürlich sofort zur Stelle, als einer der Autoren, Robert Anton Wilson, auf einer Tagung des Chaos Computer Clubs in Hannover einen Vortrag hält. Dort lernt er auch seinen späteren Weggefährten David kennen. Den Beiden gelingt es, das damals erst entstehende Datennetz (hier Datex-P) mit einem Commodore-PC und einem Akustikkoppler auszutricksen. Pepe, ein Freund von Karl, baut einen Kontakt zum KBG auf. Durch diesen Kontakt kommen die Freunde an Geld, haben aber auch immer mehr Druck, gute Ergebnisse zu liefern. Karl ist oft tagelang ohne Schlaf wach, was er nur durch Kokain schafft.
Karl gerät in eine Abhängigkeit und entfremdet sich zunehmend von David, er leidet unter Wahnvorstellung, die immer stärker werden. Schließlich kann Karl nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden, das Vertrauen zu David zerbricht und Karl ist auf sich allein gestellt.
Durch Karls Abhängigkeit reicht das Geld vom KBG nicht mehr aus, sodass sich neue Geldquellen ergeben müssen. Karl trifft auf den Journalisten Jochen Maiwald und um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, erzählt Karl ihm, dass er es bereits geschafft habe, die Brennstäbe im Kernkraftwerk Jülich rauf und runter zufahren. Maiwalds Interesse ist geweckt und er vereinbart mit Karl und David, dass sich diese vor laufender Kamera erneut ins Kernkraftwerk Jülich hacken. Durch diese Aktion wird das BKA auf Karl aufmerksam. Er wird überwacht.
Als dann schließlich die Katastrophe von Tschernobyl eintritt, bricht Karl zusammen. Er wird ins Krankenhaus eingeliefert und nach seinem Entzug in einem Heim untergebracht. Dort „besuchen“ ihn seine früheren Freunde und KGB-Kontaktmänner Pepe und Lupo. Sie bedrohen Karl, nichts von der Geschichte an Polizei oder Presse zu erzählen.
Schließlich nimmt Karl Kontakt mit David auf und versucht ihn zu überreden, beim Verfassungsschutz und beim Stern exklusiv auszupacken. David ist von der Idee nicht begeistert und schmeißt Karl aus seinem Haus. Schließlich geht Karl allein zum Verfassungsschutz, nachdem im Funkhaus Hamburg eine Hausdurchsuchung stattgefunden hat. Karl wird sofort ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen.
David hat sich das ganze scheinbar doch anders überlegt, denn nur Pepe und Lupo werden verhaftet, David berichtet exklusiv bei der Zeitschrift Stern.
Der Film endet damit, dass man Karl in seiner Stelle bei einem öffentlichen Amt sieht, die er scheinbar durch das Zeugenschutzprogramm bekommen hat. Er begibt sich zu einem Dienstfahrzeug, wird von dieser Dienstreise allerdings nie zurückkommen. Die Dienstfahrt beginnt am 23.05.1989, 1 Woche später wird die verkohlte Leiche des 23-Jährigen in einem Birkenwald neben der Bundesstraße nach Wolfsburg gefunden. Der Tod ist bis heute ungeklärt.
Kritik
Ein schönes, quasi (bis auf „ein paar“ dramaturgische Veränderungen) Biografisches Werk von Karl Koch. Das ist auch der einzige, nicht veränderte Name im Film. Koch ist Gründer des Hannoveraner Ablegers des Chaos Computer Clubs „Leitstelle511″. Als Todesursache gilt zwar Selbstverbrennung, wurde aber nie abschließend geklärt. Aus der „Hacker-Szene“ gibt es Vermutungen, Koch wurde ermordet.
Ich gebe diesem Film 90 von 100 Punkten.
Quellen: